Einsätze 2022

Wanderer in Jagdsteig verstiegen

Ein 41-jähriger Urlauber war mit seiner 12-jährigen Tochter zum Wandern am Sarstein in Obertraun. Dabei folgten sie großteils Steige, die in ihrer Handy-App eingezeichnet waren, teilweise gingen sie aber auch querfeldein. Das eigentliche Ziel, die Wasserfallwand querten sie dabei nur am Wandfuß und folgten dann eine andere Route und weitere Steige. Als diese steil und felsdurchsetzt wurden, setzte der Vater einen Notruf ab.

 

Der Vater aus Niederösterreich ist mit seiner Tochter auf Urlaub in Obertraun. Nachdem sie am Vortag Mountainbiken waren, wollten sie nun zu Fuß auf die Wasserfallwand, einen Aussichtspunkt am Sarstein gehen. Dabei folgten sie großteils wenig begangene Steige und Wege, die in ihrer Handy-App eingezeichnet waren. Teilweise suchten sie sich auch einen Weg querfeldein durch den Wald.

Als sie dann auf einen Jagdsteig unterhalb des Wehrkogels kamen, wollten sie über diesen zurück ins Tal absteigen. In ca. 1000 Meter Seehöhe wurde der Steig  immer steiler und es folgten Teilstücke mit Stahlseilversicherungen. Nach einer Risikoabwägung des Vaters, entschloss er sich vernünftiger Weise die Bergrettung über den Alpinnotruf 140 zu alarmieren.

Die Bergretter aus Obertraun stiegen zu den beiden über den ausgesetzten Jagdsteig auf, gleichzeitig wurde der Polizeihubschrauber für eine Seilbergung angefordert. Nachdem die Bergretter die beiden ausfindig gemacht hatten und bei ihnen angelangt waren, wurden sie von ihnen auf die Seilbergung mittels Hubschrauber vorbereitet. Nach kurzer Lageerkundung durch die Helikopter-Crew wurden die zwei schließlich mittels Taubergung aus der Wand ausgeflogen und unverletzt ins Tal gebracht.

Im Einsatz waren 8 Mann der Bergrettung Obertraun, ein Beamter der AEG und die Crew der Libelle Salzburg.

Erschöpfte Wanderer Schönberg Starthütte

Eine 52-jährige Frau und ihr 50-jähriger Lebenspartner, beide Urlauber aus England, gingen am 23.09.2022 gegen 09:30 Uhr vom Talort Obertraun in Richtung des 2100m hohen Krippenstein. Das Paar war mit normaler Wanderausrüstung unterwegs und nahm sich vor, den Berg über den Wanderweg Nr. 662 zu besteigen. Ab einer Meereshöhe von ca. 1500m mussten die beiden immer wieder über Schneefelder
wandern, verloren dadurch immer wieder die Orientierung und benötigten für den Aufstieg länger als geplant. Als die zwei Wanderer gegen 17:30 Uhr immer erschöpfter wurden und das geplante Ziel noch immer nicht in Sicht war, verständigten sie telefonisch das Seilbahnunternehmen.

Drei Mitarbeiter machten sich mit dem Skidoo und zu Fuß auf die Suche nach den hilflosen Personen. Gleichzeitig wurden auch der Bergrettungsdienst Obertraun und der Polizeihubschrauber Libelle Linz über den Einsatz informiert.

Nachdem ein Seilbahnbediensteter die Engländer erreicht hatte wurde schnell klar, dass ein weiterer Auf- oder Abstieg aufgrund der Erschöpfung nicht mehr möglich war.
Die Personen wurden deshalb vom Polizeihubschrauber im unwegsamen Gelände aufgenommen und zur Bergstation der Krippensteinseilbahn geflogen. Von dort konnte das Paar mit der Seilbahn ins Tal abfahren.

Seilbahnbergung Krippenstein,TS3

Um ca. 14:00 Uhr kam es zu einem Bahnstillstand der Dachstein Krippenstein Bahn in Obertraun. Aufgrund eines abrupten Stillstands der Bahn, ausgelöst durch das Ziehen der Notbremse durch einen Fahrgast in der dritten Sektion, zwischen der Bergstation am Krippenstein und der Station Gjaid, kam es zu einem Zugseilüberwurf. 40 Personen mussten durch die Einsatzkräfte und Seilbahnmitarbeiter aus der Gondel abgeseilt werden, da ein Weiterbetrieb der Bahn nicht mehr möglich war. 

Im Einsatz waren 18 Bergretter aus Obertraun und Hallstatt, die Hubschraubercrew Libelle Salzburg, zwei Beamte des BMI und Mitarbeiter der Dachsteinseilbahn. 

Radfahrer Koppen

Gewitter Nordwand Klettersteig

Nach einem Blitzeinschlag in der Nähe, alarmierten die Klettersteiggeher die Einsatzkräfte. Diese fuhren mit dem Quad zur Ausstiegsstelle und begleiteten die mittlerweile beim Ausstieg angekommenen, geschockten, aber unverletzten Kletterer zur Bergstation.

Einsatzreiches Wochenende

Zu mehreren Einsätzen rückten die Obertrauner Bergretter am Wochenende aus.

Interner Notfall auf der österreichischen Nationalskitour, der Dachsteinüberquerung.

Bei der beliebten Dachsteinüberquerung, die über den Dachsteingletscher über die Dachsteinhochfläche bis in die Gjaidalm und anschließend über die Krippenstein-Talabfahrt nach Obertraun führt, kam es am Samstag zu einem internen Notfall. Die alarmierten Bergretter fuhren mit dem Skidoo zur Unfallstelle, einem längeren Gegenanstieg vor der Gjaidalm. Ein 67-jähriger Steirer  wurde erstversorgt und durch den ebenfalls verständigten Notarzthubschrauber weiter ärztlich behandelt und ins Spital überführt.

Am Sonntag stürzte ein Snowboarder im freien Gelände, über felsdurchsetztes Gelände unterhalb der Krippenstein Bergstation ab.

Zwei Polen verbrachten den 13. März 2022 im Skigebiet Dachstein-Krippenstein. Die beiden Snowboarder, 32 und 28 Jahre alt, waren lediglich zum Pistenfahren entsprechend ausgerüstet, entschieden sich jedoch trotzdem — ohne Standardausrüstung für das Variantenfahren — in die Variante “Angeralm” außerhalb des gesicherten Skiraumes einzufahren.

Nach einigen Höhenmetern Abfahrt gerieten die beiden im Bereich des sogenannten “Mistplatz” in sehr steiles und felsdurchsetztes Gelände. Sie tasteten sich langsam vor bis schließlich der vorne fahrende 32-Jährige einige Meter abrutschte. Der abgestürzte Snowborder hatte sich offensichtlichen Knieverletzung am Wandfuß liegen blieb und dort auf seinen Freund wartete. Dieser folgte unmittelbar danach, verlor jedoch noch einige Meter weiter oben den Halt und stürzte über die letzten Meter der felsdurchsetzten Wand ab, sodass er neben seinem Freund zum Liegen kam.

Sofort zeichnete sich eine schwere Verletzung ab, weshalb die beiden den Notruf wählten. 

Während der 28-Jährige mit dem Notarzthubschrauber ins Salzkammergut Klinikum Bad Ischl geflogen wurde, konnte der 32-Jährige in Begleitung der Bergrettung selbstständig abfahren und begab sich selbstständig ins Klinikum.

Pistendienst

Die Bergrettung übernimmt an Sonn- u. Feiertagen die Pistenrettung für verletzte Wintersportler. Während der Bergung aus der Angeralm, wurden auf der 11 Kilometer langen Abfahrt vom 2100 Meter hohen Krippenstein bei zwei weiteren Einsätzen Wintersportler erstversorgt und ins Tal transportiert.

Paragleiterabsturz

Der 55-jährige Freizeitparagleiterpilot aus Bad Goisern fuhr mit seinem Flugfreund mit der Seilbahn auf den Hohen Krippenstein. Die beiden planten, mit ihren Paragleitern nach Obertraun zu fliegen.

Außerdem war die Gattin mit von der Partie. Sie beobachtet den Unfallhergang, war aber mit ihren Schiern vor Ort. 

Laut Auskunft der Gattin ging alles blitzschnell; gleich nach dem Start, noch vor einer eigentlichen Flugphase, bekam ihr Gatte offensichtliche Probleme, den Paragleiter zu beherrschen. Er hob nicht richtig ab, war aber auch nicht mehr fest am Boden.

In weiterer Folge stürzte er über eine ca. 4m hohe Wechte zu der Hütte der Landesstraßenverwaltung, während ihn der Schirm noch bedingt trug. Durch die entstandene Pendelbewegung prallte er heftig mit den Beinen gegen die Hüttenwand und fiel dann aus geringer Höhe zu Boden.

 

Die Gattin eilte sogleich zur Hilfe. Der Pilot war zu diesem Zeitpunkt orientiert und ansprechbar. Beide erkannten in der Erstphase die schwere Verletzung nicht. Der Pilot gab vorerst auch nur an, „dass er sich am Fuß weh getan hat“. Daraufhin verständigte die Gattin die Kräfte der Bergrettung Obertraun, die gerade in ihrer Diensthütte im unmittelbaren Nahbereich der Unfallstelle Pistendienst versahen. Sie begannen sofort mit der Erstversorgung.

Die Crew vom alarmierten ÖAMTC Notarzthubschrauber „Christophorus 99“ konnte im unmittelbaren Nahbereich der Unfallstelle landen. Die Mannschaft nahm die weitere notärztliche Versorgung samt Medikamentengabe usw. vor und verbrachten den Piloten ins Spital.

Sturz Dachsteinüberquerung

Am Vormittag des 10.02.2022 fuhr die 49-jährige Angelika Z., gemeinsam mit ihrem Ehemann und einem Sohn mit der Dachstein Gondelbahn von Schladming auf den Hunerkogel am Dachstein Gletscher.
Mit der Alpinskiausrüstung fuhren die Drei Skifahrer über die, im Internet als „Österreichs National Skitour“ beschriebene Gletscherüberquerung die schlussendlich ins Gemeindebiet von 4831 Obertraun, zur Talstation der Krippenstein-Seilbahn führt.

Vom Bereich des Hunerkogel am Dachstein führt die präparierte Strecke im freien Skitourengelände über den Hallstätter-Gletscher an der Simonyhütte vorbei und anschließend über die Gjaidalm auf die Dachstein-Krippenstein Skiabfahrt.

Im Bereich knapp unterhalb der Simonyhütte, auf einer Seehöhe von ca. 2050m kam die Niederösterreicherin ohne fremdes Zutun zu Sturz und verletze sich dabei am Rücken und im Kniebereich.

Vorerst konnte sie noch einen Teil der weiteren Streckenführung mit Hilfe der Begleitpersonen bewältigen, ehe aufgrund der zunehmenden Schmerzen, der Rettungsdienst verständigt wurde.

Der alarmierte Bergrettungsdienst von Obertraun konnte die Verletzte auf einer Seehöhe von 1838m ausfindig machen und erstversorgen.

Durch den Notarzthubschrauber Christophorus 99 wurde Angelika Z. in weiterer Folge ins Klinikum nach Schladming geflogen.

Skitourengeher Seichenklamm

Polizeibericht:

Josef V. aus Oberösterreich fuhr am Vormittag des 07.01.2022 im Gemeindegebiet von 4831 Obertraun mit der Seilbahn auf den Hohen Krippenstein. Der 59-jährige Mann hatte im Wiesberghaus ein Gutachten für eine Versicherung aufgrund eines
vorangegangenen Schadensfalles zu erstellen.

Mit seinen Tourenskiern erreichte der Mann die bewirtschaftete Schutzhütte. Nach getaner Arbeit machte sich V. auf den Rückweg über das kupierte Gelände des Dachsteinplateaus in Richtung Bergstation der Krippenstein Seilbahn. Vor einem Gegenanstieg wollte der Mann mit seinen Skiern Schwung holen und übersah dabei eine Bodenwelle, wodurch der Skitourengeher gegen 16:00 Uhr zu Sturz kam. V. schlug in Folge des Sturzvorganges hart mit den Füßen am Untergrund auf und zog sich einen Bruch des rechten Unterschenkels zu. Der Verunfallte wählte umgehendden Notruf der Bergrettung.

Kräfte des Bergrettungsdienstes Obertraun, welche an diesem Tag Pistendienst im Skigebiet Krippenstein versahen, konnten mittels Ski-doo zu dem Verletzten gelangen und die medizinische Erstversorgung vornehmen. Zeitgleich wurde derNotarzthubschrauber Christophorus 99 entsandt. Dieser nahm den Verletzten an Bord und verbrachte ihn gegen 16:57 Uhr in das Salzkammergut-Klinikum Bad Ischl.

 

Im Einsatz standen 8 Mann der Bergrettung Obertraun, die Besatzung des NAH C99 sowie ein Beamter der AEG Gmunden.


Newsfeed:

Übungsszenario: abgestürzter Jäger

Ein Jäger stürzt mehrere Meter in unwegsamen Geländen ab und verletzt sich an der Wirbelsäule: ein realistisches Übungsszenario in schwierigem Gelände unter einsatznahen Bedingungen.

 

Vor dem Winter & pünktlich zur Brunftzeit frischt die Bergrettung Obertraun ihr Können auf und bereitet sich vor: So lautete das Übungsszenario „abgestürzter Jäger unterhalb des Almriedl“, wo die Mannschaft bei realistischen Einsatzbedienungen gemeinsam trainierte, um auf mögliche Ernstfälle vorbereitet zu sein. Zunächst startete ein Stoßtrupp mit Sanitätern zum Unfallort. Kurz darauf folgten der Materialtrupp sowie der Rest der Mannschaft. Das angenommene Verletzungsmuster – eine schwere Wirbelsäulenverletzung – erforderte eine besonders schonende Rettung des Verunglückten. Nach dem Abstieg in den Brettsteingraben, wurde der Verletzte durch die Begretter:innen erstversorgt und die angenommen Verletzung stabilisiert. Der Abtransport gestaltete sich aufgrund des Geländes als große Herausforderung: Unwegsames Gelände, rutschiger Untergrund und steile Felsstufen erschwerten den Abtransport enorm. Mithilfe des Dyneema-Seilsystems und eines Mannschaftszugs konnte der Verletzte in der Fernotrage sicher auf den Sarsteinweg gebracht werden. Von dort wurde er zum Einsatzquad transportiert, wo die Übergabe an den Rettungsdienst simuliert wurde. „Diese Übung hat uns selbst wieder mal die Augen geöffnet wie viel Aufwand und Muskelkraft hinter so einem Abtransport steckt!“ So der junge Ausbildungsleiter Marcel, welcher sich in diesem Zug bei allen Kamerad:innen für die Teilnahme und den Einsatz bedankt.

 

Neues Material

Im Rahmen der Übung konnte so bei 6 Grad und Regen die Gelegenheit genutzt werden, die neuen wetterbeständigen Einsatzhosen zu testen. Dank der Zusammenarbeit mit Sport Zopf aus Bad Goisern und der Förderung der Ortsstelle konnten die neuen Ortovox Hosen an die Mitglieder übergeben werden – ein großes Danke dafür.

Suche nach Bodo Hell

Seit Sonntag läuft eine groß angelegte Suchaktion am Dachstein Krippenstein nach dem abgängigen Autor und Hirten. Trotz intensiver Suche und allen eingesetzten Mittel ist diese immer noch erfolglos. Durch ein herannahendes Gewitter musste diese am Montagnachmittag unterbrochen werden.

 

Obertraun: Der bekannte Hirte und Autor machte sich am Freitagmorgen von seiner Hütte auf, um über das Heilbronnerkreuz zum Obertrauner Landfried zu wandern. Um etwa 11 Uhr begegneten er noch anderen Wander:innen am sogenannten Loskoppen, doch der 81. Jährige kam bei seinem eigentlichen Ziel nie an. Nachdem er in seiner Hütte nicht angetroffen wurde, erfolgte am Sonntag die Alarmierung der Einsatzkräfte. Neben der Bergrettung Oberösterreich, stehen die Bergrettungsstellen der steirischen Dachsteingemeinden im Einsatz, welche mittels Hubschrauber der Polizei Salzburg und Graz und des Bundesheers unterstützt werden. Wegen der Dunkelheit musste die Suche am Sonntagabend erfolglos unterbrochen werden.

 

Die Suche wird fortgesetzt und ausgeweitet

Am Montagmorgen wurde die Suche wieder aufgenommen und fortgeführt. Gemeinsam mit der alpinen Einsatzgruppe der Exekutive und mehreren Suchhunden gehen über 30 Bergretterinnen und Bergretter aus Obertraun und Hallstatt in den Einsatz, um weiter nach Hell zu suchen. Der ortskundige Hirte kennt das Gebiet am Dachstein Krippenstein ausgezeichnet und ist dadurch oftmals auch auf weniger bekannten Wegen unterwegs, was die Suche nochmals erschwert. Das weitläufige Suchgebiet am Plateau des Dachsteins wird nun mit einem Ortungsgerät namens RECCO abgescannt. Zeitgleich werden die einzelnen Gruppen mit Suchhunden im Gelände verteilt.

 

Erneute Unterbrechung aufgrund Gewitter

Trotz akribischer Suche durch Kleingruppen mit Suchhunden, Oberflächensuche mittels Hubschrauber als auch Drone blieb die Suche bis jetzt erfolglos. Aufgrund sich anbahnender Gewitter mussten alle Einsatzkräfte aus Sicherheitsgründen aus dem Suchgebiet abgezogen werden. Die Einsatzleitung der Bergrettung und Polizei plant nun für Dienstagmorgen eine weitere Suche nach Bodo Hell auf der Hochfläche des Dachsteinplateaus.

 

Gemeinschaftsübung Seewand

Starker Regen; Schneefall Grenze unter 2000m sinkend; das innere Salzkammergut ist von einer dicken Wolkendecke verhüllt.

Alarm: Einsatz für die Bergrettung 2 erschöpfte Personen im Seewand Klettersteig.

 

Diese Situation oder ähnliches wurde am Samstag gemeinsam mit über 20ig Bergrettern der Ortstellen Obertraun und Hallstatt trainiert.

Bei derartigen Groß Einsätzen ist es notwendig das mehrere Ortsstellen gut zusammen arbeiten um den Einsatz bewältigen. 

Bei der Übung konnte in aller Ruhe die Bergung nach oben, über den sogenannten 100m Pfeiler durchgearbeitet werden.

Die Bergungen werden mit 200m langen Dyneema Seilen und mit Seilrollenflaschenzügen, mit Körperkraft durchgeführt.

Dabei konnten die jungen Bergretter ihre Erfahrungen in der Wand verbessern und die älteren routinierten ihr Können am Standplatz beweisen.

Am Samstag wurde auch eine Variante mit einem Windensystem, angetrieben mit einer Akkubohrmaschine getestet. Die Übung Nachbesprechung erfolgte in der Lodge am Krippenstein, Vielen Dank für die gute Bewirtung und der Dachstein-Krippenstein Seilbahn für den Mannschaftstransport.

Gratulation dem Ausbildungsteams der Ortsstellen für die Anspruchsvolle Übung.

Unverzichtbares Hilfsmittel

Um auch für die kommenden Jahre in der winterlichen Jahreszeit möglichst rasch zur Einsatzstelle zu gelangen, wurde für den Bergrettungsdienst Obertraun ein neuer Einsatzskidoo angekauft.

 

Obertraun: Jeden Sonn- & Feiertag um etwa 08:00 Uhr hört man den Motor des Einsatzskidoos der Bergrettung starten. Zwei Mitglieder fahren mit dem Skidoo Richtung Bergstation am Dachstein Krippenstein. Dort verbringen sie ihren freien Tag am Berg, um beim Pistenrettungdienst verunfallten Bergsportler:innen zu helfen. Seit kurzen mit einem neuen und unverzichtbaren Hilfsmittel – einem Einsatzskidoo. Neben dem Pistendienst wird dieser auch als Mannschaftsshuttle bei diversen Einsätzen eingesetzt und ist der einzige Einsatzmotorschlitten im Dachsteingebiet. Somit ein unverzichtbares Einsatzmittel für die gesamte Region.

 

Gute Zusammenarbeit - großzügige Unterstützung

Mit einem Listenneupreis von über 30.000 € stellt der Skidoo eine enorme finanzielle Herausforderung für den Bergrettungsdienst dar. Doch wie auch im Einsatz ist mithilfe einer guten Zusammenarbeit so einiges machbar. Gemeinsam mit dem Land OÖ, der Landesleitung der Bergrettung und einem Parteiübergreifenden Beschluss des Gemeinderates in Obertraun, konnte so das teure und nötige Einsatzfahrzeug für die Ortsstelle finanziert werden. In diesem Sinn nochmals Danke an die großzügigen Unterstützer und der regionalen Firma Gewessler für die Umsetzung!

Generationenübergreifender Zusammenhalt

Bei der Jahreshauptversammlung der Bergrettung Obertraun standen wieder Neuwahlen des Vorstands an: Neben der Wiederwahl des Obmanns und des Einsatzleiters sind nun auch einige neue junge Gesichter im Vorstand der

Bergrettung zu finden.

 

Obertraun, am 07. Dezember 2023: Bei einem vollen Einsatzzentrum ließ man das vergangene Jahr nochmals Revue passieren. Neben einem Rückblick wurden die spannendsten Einsätze und Übungen nochmals rekapituliert. Der wiedergewählte Obmann Dankelmayr Bernd durfte so erfreulicherweise von mehr als 3400 geleisteten Stunden im Jahr 2023 berichten. Auch unser Einsatzleiter Höll Florian wurde von der Mannschaft erneut gewählt und konnte von 32 geleisteten Einsätzen vortragen: Bei mehreren hundert Einsatzstunden wurden so 61 Personen gerettet. Die Ehrengäste der Gemeinde, Polizei, Feuerwehr und Bergrettung zeigten sich beeindruckt von Leistungen und Zahlen der Bergrettung Obertraun.

 

 

Ein Blick in die Zukunft zeigt sich positiv:

Neben eifrigen Anwärtern sind einige junge Bergretter sehr engagiert und übernehmen nach und nach neue Funktionen im Vorstand der Ortsstelle. „Verantwortung zu übernehmen und auch eine Gruppe zu führen ist für mich eine spannende Herausforderung, auf die ich mich sehr freue!“ So der junge und neu gewählte Ausbildungsleiter Marcel. Neben der Ausbildung ist die jüngere Generation nun auch in der Einsatzleitung, Funk als auch in der Medienarbeit vertreten. Jedoch sind auch unsere erfahrenen Bergretter immer noch ein wichtiger Teil der Ortsstelle. Auf diesem Weg wollen wir uns nochmals bei Gamsjäger Reinhard, als auch Pilz Matthias zu 50 Jahre Mitgliedschaft im Bergrettungsdienst bedanken.

27 Personen aus Gondel evakuiert

Ein technischer Defekt löst eine automatische Abschaltung der 3 Teilstrecke Dachstein Krippenstein Seilbahn aus. Zwei Gondeln mit insgesamt 27 Personen mussten bei teils starken Windböen evakuiert und abgeseilt werden.

 

Sonntag, der 29. Oktober 2023: Das schöne Wetter und die angenehmen Temperaturen lockten am Wochenende viele Gäste auf das Dachsteinplateau zum Wandern. Am Nachmittag löste jedoch ein technischer Defekt eine Notbremsung der 3. Teilstrecke der Dachstein Krippenstein Seilbahn aus. Zwei Gondeln mit 27 Passagieren standen still – eine Evakuierung und Abseilen der Personen wurde nötig. So machte sich die Bergrettung Obertraun mit 14 Einsatzkräften mittels Quads und Seilbahn auf den Weg. Neben Alpinpolizei mit Hubschrauber Libelle Sierra aus Linz, waren auch speziell die Wagenführer und Seilbahnbediensteten im Einsatz, um gemeinsam die festsitzenden Passagiere aus den beiden Gondeln zu evakuieren. Mittels eines selbst-bremsenden Seilsystem und Rettungsdreieck wurden die Gäste etwa 35m aus der Gondel in den Nahbereich der Piste abgeseilt.

 

Alle Passagiere unverletzt

1 Stunde und 36 Minuten nach Alarmierung waren wieder alle 27 Passagiere aus den Gondeln unverletzt abgeseilt und somit wieder sicher am Boden. Mit Geländefahrzeugen der Seilbahn und Bergrettung wurden die Personen zurück zur Bergstation der Dachstein Krippenstein Seilbahn gebracht und versorgt. Von dort aus konnten diese mit den beiden Teilstrecken 1 und 2 wieder sicher zurück ins Tal gebracht werden.

Übung: Sturz im Klettersteig Nordwand

Starker Tourismus und ein langanhaltender Sommer lockte viele Bergsportler:innen auf das Dachsteinmassiv und in die Klettersteige. Auch die Bergrettung Obertraun blieb vom Ernstfall „Sturz im Klettersteig“ nicht verschont und bereitet sich auf künftige Einsätze durch eine Übung weiter vor.

 

Gerade erst vor wenigen Tagen war es so weit: Einsatz Klettersteig Seewand. Gemeinsam mit dem Bergrettungsdienst Hallstatt, der Alpinpolizei war auch die Bergrettung Obertraun bei dem äußerst schwierigen Nachteinsatz im Klettersteig beteiligt. Um auf solche Szenarien auch künftig bestens vorbereitet zu sein, wurde am 21. Oktober eine Übung im Klettersteig Nordwand am Krippenstein beübt. Bei solchen Einsätzen kommt meist unser Rettungssystem Dyneema zum Einsatz - ein hochfestes und vor allem leichtes 300m langes Seilsystem. Dieses wird in der Bergrettung neben Ablassen, als auch Hochziehen von Bergretter:innen und verletzten Personen, in den verschiedensten Einsatzbereichen genutzt. Neben dem Standplatzbau, Rettung der verletzten Person, wurde auch die Bergung mit dem Flaschenzug, beübt. Im Anschluss wurde die Übung im Bergrestaurant nachbesprochen und man hat so den Tag am Berg in einer geselligen Runde ausklingen lassen.

Kletter- und Mentalfortbildung

Neben zahlreichen Veranstaltungen, Übungen und Einsätzen, führte die jährliche Fortbildung 12 Kameraden ins Grazer Bergland. Am Programm standen verschiedene Mehrseil Klettererrouten, im mittleren Schwierigkeitsgrad durch die unscheinbaren Vorboten nahe Graz. Wetterbedingt, begann das Wochenende jedoch mit einem kurzen Besuch im Katerloch, mit Mentaltraining durch Fritz unseren Höhlenguide.  Die Mischung der Kameraden machte es wieder aus. So nahmen am Kletterausflug Alt & Jung zwischen U18 und Ü70 teil - da ist viel Platz für gelebten Kameradschaftsgeist. Herzlichen Dank an das Team der Pernegger Dorfstube für die Gute Bewirtung. Am Abend konnte das Bergrettungswesen mit der Ortsstelle Mixnitz besprochen werden. Danke an die steirischen Kolleg:innen für den Austausch und den netten Abend. 

 

Verletzte Person im Seewandklettersteig

Im oberen Bereich des Seewandklettersteiges in Hallstatt zog sich eine junge Frau eine Beinverletzung zu. Ihre Begleiter*innen alarmierten daraufhin die Einsatzkräfte. 

 

Hallstatt / Obertraun: Am Samstag, den 9. September 2023 ging um 19:54 Uhr ein Notruf beim Bergrettungsdienst Hallstatt ein. Drei Personen in der Seewand kamen im oberen Drittel des sehr schwierigen Klettersteigs nicht mehr weiter. Eine weibliche Person hatte sich am Bein verletzt und klagte über starke Schmerzen. Der zur weiteren Unterstützung gerufene Polizeihubschrauber Libelle Salzburg flog einen Suchflug und konnte die 3 Personen, die ein Lichtzeichen gaben, orten. Eine Hubschrauberbergung aus der Wand war aber zu diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich. Die Crew konnte aber noch um 20:30 fünf Personen vom Bergrettungsdienst Hallstatt hinauf zur Gjaidalm shutteln ehe sie den Rückflug zum Stützpunkt Salzburg antreten musste. So machten sich 5 Bergretter*innen aus Hallstatt vorab mit Stirnlampe und Kletterausrüstung auf den Weg, um so schnell als möglich in der Dunkelheit zu den Verletzten zu kommen. Da sich aufgrund der Umstände eine größere Rettungsaktion ankündigte, wurde auch der Bergrettungsdienst Obertraun nachalarmiert und weitere 15 Bergretterinnen und Bergretter machten sich mit der Krippensteinseilbahn und anschließend zu Fuß auf den Weg zur Unfallstelle. Um 21:35 Uhr erreichte der Voraustrupp der Bergrettung Hallstatt den Wandausstieg und stieg zu den verletzten Personen ab. Kurz darauf trafen sie dort ein und fanden eine unverletzte Frau, sowie einen unverletzten Mann vor. Eine weitere Frau war am Bein verletzt und konnte nicht mehr selbstständig aufsteigen. Daraufhin begleiteten zwei Bergretter die beiden unverletzten Personen nach oben. Eine Bergretterin blieb bei der Verletzten zurück. In der Zwischenzeit (22:44 Uhr) traf der 20-köpfige Verstärkungstrupp mit Material am Wandausstieg ein und bauten einen Abseilstand auf. Kurz darauf wurde mit dem Abseilen zur Verletzten begonnen, bei der man wenig später eintraf. Die Frau wurde am Bein geschient, in eine Vakuummatratze und in eine stabile Trage eingepackt und anschließend in einem aufwendigen Aufseilprozess mittels Mannschaftsflaschenzug nach oben gezogen.

 

Endlich, um 00:40 Uhr war die verletzte Frau aus der Felswand geborgen. Nun stand aber ein nicht weniger anstrengender Transport durch finstere Nacht und unwegsames Gelände bevor, bei dem sich die 20 Bergretter*innen abwechselten. Um 03:33 Uhr erreichte die Rettungsmannschaft endlich die Gjaidalm. In der Zwischenzeit hatte man den Notarzthubschrauber Christophorus 14 aus Niederöblarn gerufen, der um 04:02 Uhr in der Gjaidalm eintraf.  Die verletzte Frau wurde in den Hubschrauber umgelagert und anschließend ins nächstgelegene Krankenhaus geflogen. Die Rettungskräfte konnten nun den Heimweg antreten und waren alle wieder wohlbehalten um 05: 30 Uhr im Tal zurück.

Tourismus als Herausforderung für Bergrettung

Starker Sommertourismus fordert die Bergrettung Obertraun auf neue Weiße. Wo sonst großer Andrang bei Klettersteigen war, tummeln sich nun viele Touristen in und rund um die faszinierenden Höhlenwelten des Dachstein Krippenstein. So wurde aufgrund der vergangenen Einsätze, das Szenario "Verletzte Person Felsbereich" beübt.

 

Um auf diese Einsatzsituation bestens gerüstet zu sein, wurde am 22. Juli 2023 eine Dyneema Übung am Krippenstein abgehalten. Schon in der Vergangenheit wurde die Bergrettung Obertraun im Sommer, als auch Winter mit Rettungseinsätzen in steilen Felsbereich konfrontiert. Bei solchen Einsätzen kommt meist unser Rettungssystem Dyneema zum Einsatz - ein hochfestes und vor allem leichtes Seilsystem. Dieses wird in der Bergrettung neben Ablassen, als auch Hochziehen von Bergretter:innen und verletzten Personen, in den verschiedensten Einsatzbereichen genutzt. Nach dem Aufstieg der Mannschaft mit schwerem Material und Erstversorgung der „verletzten Person“, wurde der Patient auf die neue Fernotrage, eine hochstabile Gebirgstrage, gelagert. Anschließend seilte die Mannschaft zwei Retter mit dem Patienten über eine 90m hohe Wand für den Abtransport ab. Neben dem Standplatzbau, Rettung der Verletzten Personen, wurde auch die Bergung mit dem Flaschenzug, beübt. So hat das Team den erfolgreichen Übungstag im Schönbergrestaurant noch nachbesprochen und im Anschluss bei der „Caribian Party“ der Feuerwehr Obertraun ausklingen lassen.  

 

Erfreulicherweise durften weiters neue kurze, als auch lange, Sommerhose an die Bergrettungsmitglieder übergeben werden. Diese waren aufgrund großzügiger Unterstützung, nur mit einem kleinen Selbstbehalt zu bezahlen. Die neuen Ortovox Hosen von Sport Zopf in Bad Goisern, ergänzen so unsere Einsatzbekleidung und sollen uns im Ernstfall sicher durch den Einsatz begleiten. Herzlichen Dank für die Unterstützung Alois.